Als ich am 2. März wegen einem journalistischen Auftrag mit unserer damals fast 2-jährigen Tochter den Flieger Richtung Schweiz bestieg, hätte ich nicht gedacht, dass ich nach fünf Monaten immer noch bei meinen Eltern in Hochdorf sitze. Geplant waren drei Wochen…Nicht etwa, dass es mir hier schlecht geht. Im Gegenteil ich bin sehr dankbar, dass unsere Tochter und ich hier diese schwierige Zeit verbringen dürfen. Auch wenn es hart ist für uns als kleine Familie getrennt zu sein, wir hatten definitiv in der Schweiz mehr Freiheiten als in Marokko. Sieh dazu auch meinen Blog auf zentralplus: „In der Schweiz gestrandet“
Sehr restriktives Marokko
Marokko hätte so eine heftige Welle wie die Schweiz rein von der medizinischen Versorgung her gar nicht tragen können. Darum hat man sich geschützt und einen sehr langen Lockdown (wurde erst im Juli aufgehoben), eine strikte Masken-Pflicht und einen absoluten Hausarrest ab 18 Uhr eingeführt. Die Grenzen waren und sind noch immer geschlossen – zumindest für Touristen.
Hilfe für Menschen in Not
Die Einheimischen hat Corona existenziell hart getroffen. So viele leben von und mit dem Tourismus. Sie konnten über Monate nicht arbeiten und das Hilfspaket vom Staat war sehr klein. Darum habe ich versucht – auch von fern – zu helfen. Während dem Ramadan (Fastenzeit der Moslems) haben wir ein Crowdfunding lanciert, um Familien in Not mit Essenspaketen zu unterstützen. So konnten wir über 30 arme Familien unterstützen. Die Menschen hatten Tränen in den Augen als unser Team von Support-Flow to Morocco unerwartet an der Tür klopfte.
Seit dem 14. Juli darf mein Transporteur wieder fahren. In den letzten Wochen habe ich alles daran gesetzt, um Kleiderspenden, Spielsachen und Schulmaterial für Familien und Kinder in Not einzusammeln. Auf Märkten war ich mit unseren leckeren marokkanischen Gewürzen, Arganöl und wunderschönen Schalen, Kissen und Poufs aus unserem Onlineshop präsent, um so die Werbetrommel für mein Projekt zu rühren. Noch diese Woche fährt mein Transporteur mit 400kg Hilfsmaterial Richtung Marokko – es wird rechtzeitig auf das grosse heilige Schaffest der Moslems die Ware an mein Team in den Bergen, im Süden und in einem Waisenhaus übergeben können. Was für eine schöne Überraschung – werden doch die schönen Kleider immer für die besonderen Feste aufbewahrt. So kann ich wenigstens ein bisschen Licht in den schwierigen Alltag bringen.
Wie es mir persönlich mit der Situation geht, liest du im neusten Blog „Wegen Corona seit fast 5 Monaten vom Mann getrennt“ oder hörst HIER im Talk mit der Radio Central Morningshow vom 22. Juli 2020 (Klick auf den Balken)